AKTION - "Running for Kids -Leichtathleten helfen behinderten Kindern"


- Background -


Die Aktion der Sportler möchte Kindern in unserer rheinischen Region helfen.

"Der Läufer mit der Sammelbüchse" heißt Sie auf seiner Homepage zur Aktion "Running for Kids" - Leichtathleten helfen behinderten Kindern herzlich willkommen. Sie werden sich fragen: "Was soll das ?" Die Frage ist einfach beantwortet: Ich bin Langstreckenläufer und laufe für behinderte Kinder. Um das zu verstehen schildere ich Ihnen zunächst einmal die Vorgeschichte wie es zu der Initiative kam. Mein Name ist Peter Borsdorff, ich wohne in Düren im Rheinland. Düren liegt ungefähr in der Mitte zwischen den Großstädten Köln und Aachen. Ich bin 1943 in Bad Warmbrunn in Schlesien geboren, lebe aber seit 1950 in Düren und fühle mich damit "fast" als Rheinländer. Mein beruflicher Werdegang: Maschinenschlosser, Techniker, Arbeitsstudien- und Sicherheitsingenieur. Bis zum 31. Juli 2006 war ich 39 Jahre in einem mittelständischem Kunststoff- und Papierverarbeitungswerk als Angestellter in leitenden Positionen, u.a. viele Jahre als Personalleiter tätig. Seit dem 1. August 2006 befinde ich mich im Ruhestand.

Bis vor 37 Jahren war ich absolut unsportlich. Als das Gewicht jedoch, bei einer Größe von 188 cm, bei knapp 100 kg angelangt war, die Anzugsjacken die Ausmaße "kleinerer Zelte" annahmen, riet mir der Hausarzt "etwas zu tun". Andernfalls würde ich sehr bald "Probleme" bekommen. Was war zu tun ? Der Arzt schlug vor Sport zu treiben. "Joggen" riet er mir. Nach einem Check-up sollte es los gehen. Gesagt getan. Oh, wie fiel das schwer! Die Anfänge waren bitter. Da ich von Hause aus ein penibler Mensch bin, wurde jeder Trainingskilometer notiert und analysiert. Zwischenzeitlich konnte ich auch meine Ehefrau Doris dazu überreden, ein bis zwei Mal pro Woche mit mir zu laufen. Es war erstaunlich, aus dem anfänglichen "Horror" wurde ein fast täglicher "Spaß". Es gehörte fortan zu meinem Tagesablauf den täglichen Trainingslauf einzuplanen. Laufen ist unproblematisch, laufen kann man fast überall, vor allem aber zu jeder Tages- und Nachtzeit. Die "keine Zeit"- Ausrede gilt nicht!

Mit dem kontinuierlichen Training zeigten sich sehr bald konditionelle Erfolge. Irgendwann überredete mich ein hiesiger Spitzenläufer, doch einmal an einem Volkslauf teilzunehmen. Ich werde diesen ersten Wettkampf, in dem Waldstück in dem ich täglich trainierte, nicht vergessen. Gut trainiert ging ich an den Start eines 15 KM-Laufes. Im Starterfeld um mich herum schienen nur "Kranke" zu stehen! Alle hatten noch "bis Donnerstag im Bett gelegen", "in den Knochen" hatte es jeder um mich herum. Ich fühlte mich stark, gut trainiert und in Form! Der Startschuss fiel, alle "Kranken" schossen wie von der Tarantel gestochen auf die Laufstrecke. Schnell musste ich erkennen, dass ich mich am Schluss des Läuferfeldes befand! Mein Debüt hatte ich mir anders vorgestellt. Infolgedessen musste ich "zulegen". Das bekam mir überhaupt nicht. Meine Zwischenzeiten deuteten zwar auf eine hervorragende (theoretische !) Endzeit hin. Daraus wurde nichts, ich hatte mich gewaltig übernommen. Ich bekam einen Krampf im Bein und musste aufgeben. Das sollte in Zukunft anders werden. Ab sofort wurde nur noch gezielt und "mit Kopf" trainiert. Erste sportliche Erfolge stellten sich ein. Zwischenzeitlich war der Dürener Stadtwald "zu klein" geworden. Dies hatte zur Folge, dass die Trainingsläufe immer länger und die Laufstrecken anspruchsvoller wurden. Oftmals führten sie nun bis in die Voreifel-Berge.


Steinfurt-Marathon (März 1989)

Der Wunsch wurde stärker, einmal an einem Marathonlauf (42,195 KM) teilzunehmen. Auch wenn meine Frau Doris - aus Sorge - zunächst gar nicht glücklich damit  war, lief ich  im Oktober 1984 in Essen meinen ersten Marathon. Zweimal um den herrlichen Baldeneysee herum. Bei strömendem Regen erreichte ich das Ziel nach 3 Stunden 25 Minuten. Der Grundstein war damit zu weiteren Langstreckenläufen  gelegt.

Letztlich habe ich im Laufe der Jahre mehr als 30 Marathonläufe absolviert. Möglichst zweimal im Jahr trat ich auf dieser langen Distanz an. Einige Male konnte ich diese Strecke mit der Wunschzeit jedes Hobby-Langstreckenläufers "unter drei Stunden" absolvieren. Bestzeit lief ich auf der langen Distanz mit 44 Jahren in der Zeit von 2 Stunden 57 Minuten und 12 Sekunden. Viele Male fehlten nur wenige Sekunden. Das schönste Erlebnis als Ausdauersportler war jedoch der Marathonlauf in New York im Jahre 1989, als ich mit  Doris, Hand in Hand das Ziel erreichte. Oftmals liefen wir bei Wettkämpfen zusammen .

Oftmals liefen wir Ende der 80er Jahre in Trier den Halbmarathon. Zumeist bei großer Hitze und Schwüle. Stets war Doris "gut drauf", sie lief konstant Zeiten zwischen 1:41 bis 1:46 h.

Im Januar 1995, zwischenzeitlich war ich 15 Jahre ambitionierter Langstreckenläufer, befand ich mich bei miserablem, nasskaltem Wetter, auf einem "langen Trainingslauf" zur Vorbereitung auf einen Frühjahrs-Marathon. Man kennt den Spruch von der "Einsamkeit des Langstreckenläufers", so erging es auch mir an diesem Tage. Ich war zwar alleine unterwegs, durch den Kopf gingen mir jedoch "tausend Gedanken". So wurde mir wieder einmal bewusst, wie gut ich es doch habe, dass ich mit 52 Jahren gesund bin, meinen Beruf ausüben kann und fast täglich meinem Hobby - dem Laufen - nachkommen kann. Es ging mir aber auch durch den Kopf, dass es viele Menschen gibt, denen es nicht so gut geht wie mir. Menschen die krank oder behindert sind. Ich dachte an die Kinder in einem Sonderkindergarten in der Nähe meines Sportvereins. Zu damaliger Zeit war ich als Organisator zweier jährlicher Leichtathletikveranstaltungen meines Vereines tätig. Mir kam der Gedanke bei diesen Veranstaltungen etwas für die behinderten Kinder dieses Kindergartens tun zu können. Ich entschloss mich bei diesen Veranstaltungen etwas für die behinderten Kinder dieses Kindergartens zu tun.

Nach dem besagten "langen Trainingslauf" erzählte ich zu Hause von meiner Idee. Beide, meine Frau und mein (gesunder) Sohn waren gleich begeistert. Sie waren sofort davon angetan. Als spontaner Mensch setzte ich mich in meinen Bastelkeller und "baute" eine Sammelbüchse, die einen Bezug zu meinem Hobby haben sollte. Auf die Büchse, die rot lackiert wurde, schrieb ich das Motto meiner Aktion "Leichtathleten helfen behinderten Kindern". Für den Geldeinwurf funktionierte ich einen ausgedienten Laufschuh meiner Frau um. In selbigem war sie 1989 beim gemeinsamen Marathonlauf in New York unterwegs gewesen.

Als die Sammelbüchse fertig war, stellte ich mein Vorhaben einigen Sportsfreunden vor. Das Echo auf die Idee war sensationell. Zu einer Reihe von Veranstaltungen wurde ich eingeladen, wo ich "laufend" für die Kinder sammeln sollte. Nach nur 6 Wochen waren die ersten 1.000,- DM an Spenden zusammen gekommen! Diesen ersten Tausender erhielten die besagten Kinder des Sonderkindergartens in der Nachbarschaft meines Heimatvereins, dem Dürener Turnverein von 1847. Mit dem Geld konnte der Förderverein zwei "Bollerwagen" anschaffen. In diesen sollte es dann möglich sein, bei einem kurz danach anstehenden Sommerurlaub an der holländischen Küste, "Rollstuhlkindern" die Fahrt über den Strand, bis ans Wasser zu ermöglichen. Infolge des mehr als positiven Echos für die Aktion, die mir von vielen Seiten begegnete, musste ich meine sportlichen Ambitionen zurückschrauben. Ich beschloss, selbst keine "tollen Laufzeiten" mehr im Auge zu haben, sondern fortan, zwar täglich weiter zu trainieren um fit zu bleiben, um an den Wochenenden bei Volksläufen in der Region für behinderte Kinder Geld zu sammeln. Meine Zielsetzung war nun ausschließlich etwas für gehandicapte Kinder in unserer Gegend zu tun. Ich wurde und werde von vielen, vielen Sportfreunden, Kollegen und Gönnern, vor allem aber von meiner Doris unterstützt und gefördert. Dies motivierte mich fortan, ich war und bin glücklich darüber, dass ich mein Hobby - das Laufen - mit der Hilfe für die Kinder verbinden kann. Leider verstarb mein geliebte Doris im Dezember 2005 nach zehnjährigem Kampf gegen ein Krebsleiden. Einer ihrer letzten Sätze war: „Lauf` weiter für die Kinder!“ Daran werde ich mich halten, hoffend, dass der Herrgott dies zulässt.

Inzwischen sind  24 Jahre vergangen. Ich laufe zwischenzeitlich nur noch nach dem Motto "Running for Kids", d.h. "mit der Startnummer auf dem Bauch", bin ich 10  bis 15 Mal im Jahr für "die Kinder" am Start. Immer ist eine der "Laufschuh-Sammelbüchsen" dabei. Für Stadtläufe wurde später eine spezielle Büchse gebastelt, selbige trage ich am Hosengurt und kann somit überall dort anhalten, wo man mich heranwinkt um etwas in den "Sammelschuh" zu stecken. Mein Training reicht inzwischen nur noch für Distanzen bis ca. 10 Kilometer aus. Jährlich kommen so noch ca. 700 Lauf-Kilometer zusammen. In meinem "Läuferleben" sind es zwischenzeitlich mehr als 111.800 Kilometer   geworden.  Jeder Kilometer war schön, viele sehr hart. Spaß gemacht haben mir alle . Dies um so mehr, seit ich für "die Kids" laufe!

Viele, viele nette Menschen und Freunde habe ich kennen gelernt. Ausdauersport verbindet - ich bin dankbar dafür! Die Spendenübergaben erfolgen in der Regel vor vielen Sportlern im Rahmen von Leichtathletik-Veranstaltungen. Oftmals bringe ich das Spendengeld persönlich in die Einrichtungen. Meine Sportfreunde, welche die Aktion letztlich darstellen, sehen auf diesem Wege wo ihre Spenden benötigt werden. Sie sehen und hören aber auch immer wieder, wie sehr es unserer Unterstützung bedarf. 

"Running for Kids" benötigt nicht einen Cent/Euro an Verwaltungskosten! Jeder Cent/Euro kommt bei den Kindern an! Alles geschieht ehrenamtlich. 

Stand: 05.07.2019

Peter Borsdorff
Tel. 02421/33723
mobil 0171/54 708 71

 

Ich wünsche mir, dass ich noch lange Zeit für die Kinder laufen kann !!!!


zurück zum Anfang